Chefsache

Wer erst in eine negative Stressspirale gerät, muss möglichst schnell einen Ausweg finden. Foto: freedigitlaphotos.com, von Ambro
Wer erst in eine negative Stressspirale gerät, muss möglichst schnell einen Ausweg finden. Foto: freedigitalphotos.com, von Ambro

Chefs und Chefinnen heutzutage sind unter Druck. Zu Hause kriselt vielleicht die Ehe wegen der Überstunden, ausserdem arbeiten sie abends auch von zu Hause aus. Im Büro müssen Sie unliebsame Konzernentscheidungen nach unten weiter geben, oder leiden als Unternehmersprössling unter dem Erwartungsdruck. Sie müssen im Team Lob verteilen, bekommen aber keines. Richtige Entscheidungen sind selbstverständlich, Fehlentscheidungen werden aber in den Medien breitgewälzt,

Das ist vielleicht etwas arg zugespitzt, doch Headhunter und CEO-Coach Max Schnopp geht in einem cash-Interview davon aus, dass Burnouts weiter zunehmen werden.

Das IASG, Instituts für angewandte Sozialwissenschaften in Maisfeld hat zudem festgestellt: Burnout ist Chefsache.

Was müssen Chefs machen 1.) um ihrer Rolle gerecht zu werden und 2.) von den Mitarbeitern geschätzt werden?

– Selbstreflexion
Max Schnopp fordert von Topmanagern mehr Selbstreflexion. Ohne ausreichende Selbstreflexion kann man seine Persönlichkeit nicht entwickeln – dabei ist die Bereitschaft, sich selbst zu entwickeln gerade als Chef besonders sehr wichtig.

– Empathie
ein oft unterschätzter Faktor: Als Chef ist man verantwortlich für den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen, die die Motivation fördern und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter schaffen.

– Transparenz
ist nicht bloss ein Schlagwort: Man muss sich  öffnen, die Sachen gleich auf den Tisch legen und direktes Feedback geben. Mitarbeiter identifizieren sich so viel stärker mit ihren Aufgabe und dem Unternehmen.

Doch nicht alles liegt in der Hand der Manager. Das ganze Team ist gefragt. Richtig gut kann ein Chef nämlich nur dann seine Rolle erfüllen, wenn das Team hinter ihm steht. Gibt es Probleme mit einem oder mehreren Teammitgliedern, ist es an allen, eine Lösung zu finden. Die einzelnen Teammitglieder sollten nie vergessen: Auch wenn der Chef mehr verdient und über einen steht – er ist und bleibt ein Mensch.   

Janine Wolf