Keine Zeit fürs Team Building?

Wir alle kennen Team-Events, Mitarbeiterfeiern und vielleicht auch Teambuilding Events mit der Unterstützung eines Coaches. Auch die Forschung, wie etwa die Psychologie leistet ihren Beitrag und analysiert vieles, z.B. die Teamentwicklung.

Doch werfen wir einen Blick in die Arbeitsrealität. Der November ist da und damit ist das vierte Quartal in seine intensivste Phase gestartet. Endjahresgeschäft, Jahresabschluss und die Planung für 2015 – die Arbeit wird stressiger, als sie wahrscheinlich ohnehin schon ist.

Wer hat da noch Zeit für Team Building? Wer kann überhaupt daran denken? Zeit – das ist am Ende nämlich das wichtigste Element, das beim Team Building benötigt wird.

Der ständige Stress-Kreislauf muss unterbrochen werden. Bild:© renjith krishnan, freedigitaphotos.net
Der ständige Stress-Kreislauf muss unterbrochen werden. Bild:© renjith krishnan, freedigitaphotos.net

Denken Sie jetzt also nicht: Team Building, das ist etwas für andere Abteilungen, in denen nicht so unter Zeitdruck gearbeitet wird wie bei uns… Denn auch in stressigen Zeiten gilt: Freiräume und ein persönlicher Austausch dürfen nicht fehlen. In keinem Team. Also gilt es: Der Stress-Kreislauf muss unterbrochen werden – mit ein paar Tipps ist es einfacher, als es klingt.

1. Stress reduzieren

Das Hauptproblem muss nicht immer Zeitmangel sein, sondern zu viel Stress. Unter Zeitdruck gearbeitet wird fast immer, doch wenn die Arbeit Spass macht, kommen wir in einen Flow, in dem wir alles um uns herum vergessen. Dann ist Zeitdruck nicht demotivierend, sondern kann uns fast beflügeln. Doch wenn eine Situation als belastend empfunden wird, steigt das Stress-Level, der Zeitdruck kann uns kaputtmachen.

Setzen Sie sich im Team zusammen. Jeder bekommt einen Zettel: «Ich gerate in Stress, wenn…» Seien Sie ehrlich und schreiben Sie auch Kleinigkeiten auf. Manchmal sind es genau diese Kleinigkeiten, die unseren Blutdruck nach oben schnellen lassen, und die man schnell ändern könnte. Tauschen Sie dann die Zettel aus und diskutieren Sie offen und ehrlich über Lösungen – ihr Team wird danach besser und konfliktfreier arbeiten.

Weitere, wertvolle Tipps finden Sie auf der Seite des Stress-Coaches Brigitte Zadrobilek.

2. Richtig Delegieren

Je nach Veranlagung gibt es Menschen, die nicht delegieren können – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie «das dann doch lieber schnell selber machen..» Für solche Menschen gilt: Trauen Sie den anderen mehr zu. Gerade Teamchefs dürfen nicht zu sehr mit der täglichen Arbeit belastet sein, denn sonst droht Chaos: Wenn sie nicht mehr „das grosse Ganze“ sehen und die strategische Planung im Griff haben, geht Wichtiges unter: Vor lauter Arbeit ist keine Zeit mehr, um den neuen Mitarbeiter richtig einzuarbeiten, eine neue Stelle wird nicht besetzt und, dass Frau Huber verzweifelt im Chaos versinkt, sieht auch keiner.

Denn auch wenn es toll ist, dass der Teamchef mit anpackt: Er darf nicht vergessen, das ganze Team im Fluss zu halten.

3. Entspannungsübungen, mobile Masseure und Smalltalk

Erinnern Sie sich ab und an daran, dass ein bisschen Entspannung während der Arbeit nötig ist. Hängen Sie zum Beispiel das Plakat Brain Gym® neben die Kaffeemaschine und an die Bürotür. Die hilfreichen Entspannungsübungen sind eine Wohltat für Körper und Geist. Vielleicht tun sich einige Teammitglieder zusammen und starten nach der Mittagspause mit ein paar Übungen? Seien Sie mutig und wagen Sie den ersten Schritt.

Immer mehr Firmen bieten auch mobile Masseure oder Business Yoga an. Diese wöchentliche Entspannungen werden sehr geschätzt und zahlen sich durch zufriedenere und produktivere Mitarbeiter aus.

Am allerwichtigsten – auch in der hektischsten Zeit darf ein kurzes Gespräch über Familie, Kinder und Privatleben nicht fehlen. Vor Meetings, in der Teeküche oder im Lift – tappen Sie nicht in die Falle,  «viel zu gestresst für private Gespräche zu sein.»

Nicht zuletzt: Nicht nur für’s Teambuilding ist Zeit ein essentieller Faktor. Auch wenn es um Kreativität und Innovation geht, sind Freiräume das A und O. Google und Facebook sind nicht umsonst bekannt dafür, den Mitarbeitern Freiräume zu schaffen. Daher lohnt es sich gleich doppelt, die Arbeitslast seines Teams nicht bis aufs Maximum hochzufahren.

Janine Wolf