Aus Fehlern lernen: 3 wichtige Regeln

Aus Fehlern lernen – das tönt einfach und ist schnell gesagt. Oft ertappt man sich aber dabei, dass man es anderen sagt und nicht für sich anwendet. Kritikfähigkeit ist, für mich persönlich jedenfalls, eine sehr schwierige Eigenschaft.

© stockimages, freedigitalpictures.net
Aus Fehlern lernen ist wichtig. Bild: © stockimages, freedigitalpictures.net

Dennoch sollten wir – viel mehr als bisher – für konstruktive Kritik offen sein und aus unseren Fehlern lernen. Denn: Fehler passieren. Kein Mensch ist perfekt. Doch wenn wir Fehler machen, sollten wir sie nicht «verschwenden»,  sondern etwas Positives für die Zukunft mitnehmen.

In Momenten, in denen schwere Fehler passieren, ist oft das ganze Team gefragt. Andere Teamkolleginnen und Kollegen müssen den Fehler ausbaden, uns aufmuntern, versuchen zu helfen. Ganz wichtig aber: ungefragte, negative Kritik von aussen nützt nun meist am allerwenigsten. Wer einen Fehler gemacht hat, weiss es!

Einige Tage später ist es Zeit für Selbstreflexion. Auch wenn es unangenehm ist, sollte man sich mit seinem Fehler auseinandersetzen:

1. Suche nach den Wurzel

Suchen Sie nach den Gründen für Ihren Fehler. Waren Sie nur gestresst und unkonzentriert? Oder liegt das wirkliche Problem viel tiefer? Strukturelle Probleme, fachliche Lücken oder Überforderungen sollten an der Wurzel gepackt werden.

2. Rollenspiel

Wenn Verhandlungen oder Mitarbeitergespräche nicht gut liefen, versetzen Sie sich in die andere Person. Spielen Sie das Gespräch aus der anderen Perspektive durch. Wie hätten Sie sich als Ihr Gegenüber verhalten? Diese Art von Rollenspiel bringt Sie oft einen Schritt weiter.  Wenden Sie es in der Zukunft vor schwierigen Gesprächen an.

Lernen Sie aus Fehlern. Das bringt Sie weiter. Bild: © fantasista, freedigitalpictures.net
Lernen Sie aus Fehlern. Das bringt Sie weiter. Bild: © fantasista, freedigitalpictures.net

3. Einholen von Feedback

Holen Sie sich offenes und ehrliches Feedback aus Ihrem Team. Nur so können Sie den Fehler wirklich analysieren. Das funktioniert jedoch nur, wenn es in Ihrem Team eine offene Feedback-Kultur gibt, die leider noch nicht in allen Schweizer Unternehmen fest verankert ist. Nur wer oft positives Feedback gibt und lobt, kann an geeigneter Steller auch konstruktive Kritik äußern. Diese sollte jedoch nie aus einer stressigen Situation heraus geäussert werden.

 

Wichtig ist ausserdem, nicht in ein Schwarz-Weiss-Denken zu verfallen. Denn die Wahrheit liegt oft dazwischen. Ein Fehler setzt sich aus vielen Einzelteilen zusammen. Es muss ja nicht sein, dass Sie komplett falsch lagen, vielleicht lagen Sie einfach nicht ganz richtig?

Janine Wolf-Schindler