Mit winzigen Gewohnheiten das Leben ändern

Nicht die grosse Schritte, sondern die winzigen Gewohnheiten können das Verhalten wirklich ändern. BJ Fogg lehrt dieses Konzept an der Stanford University und ist damit so erfolgreich, dass das Fortune Magazin ihn zu den 10 Gurus zählt, die man kennen sollte. Er wird zur kommenden Generation der Management-Experten gehören.

BJ Foggs Forschung gilt der Verhaltenslehre. Genauer gesagt fragt er sich, wie wir unsere Gewohnheiten ändern können.

Wie lange brauchen Babys, bis sie laufen lernen. An diese Babyschritte sollten wir uns erinnern. Am Ende können wir auch den Marathon schaffen. Bild: © photostock. freedigitalphotos.net
Wie lange brauchen Babys, bis sie laufen lernen. An diese Babyschritte sollten wir uns erinnern. Am Ende können wir auch den Marathon schaffen.
Bild: © photostock. freedigitalphotos.net

Bestimmt kennen Sie wie ich das Gefühl: «Am liebsten würde ich YX nicht mehr machen… Es wäre toll, wenn… Aber irgendwie fehlt mir am Ende die Motivation…»

Doch: Nicht die Motivation allein bringt uns dazu, Verhaltensmuster langfristig zu ändern. Wir müssen diese Verhaltensmuster schrittweise zur Gewohnheit machen. Dies gelingt, wenn wir sie in winzige Schritte runterbrechen und diese an vorhandene Gewohnheiten anknüpfen: Mache ich die tägliche Gewohnheit X, schließe ich ein neues Verhalten Y direkt an.

Wenn im Team grosse Veränderungen anstehen, kann es also sinnvoll sein, diese in kleine Schritte zu unterteilen. Mir ist klar, dass dies nicht immer möglich ist – doch sollte man zumindest im Hinterkopf halten, dass nachhaltig, radikale Verhaltensänderungen nicht möglich sind (Das kennen wir ja von unseren Neujahrsplänen…).

Der morgendliche Kaffee ist nicht mehr dazu da, die E-Mails zu checken: Knüpfen Sie eine positive Gewohnheit daran Bild: ©Pong, freedigitalphotos.net
Der morgendliche Kaffee ist nicht mehr dazu da, die E-Mails zu checken: Knüpfen Sie eine positive Gewohnheit daran. Bild: ©Pong, freedigitalphotos.net

Als Teamchef könnte man z.B. einen der Harvard Business Manager-Tipps gleich auf diese Weise umsetzten: Morgens sollte man seine Teammitglieder explizit fragen, wie es ihnen geht. So fühlen sich die Teammitglieder wertgeschätzt. Dieses Verhalten knüpft man an den ersten Kaffee, den man morgen trinkt. So ist garantiert, dass das Verhalten länger als eine Woche anhält und zur selbstverständlichen Gewohnheit wird. Ich bin sicher, dass es unzählig solche kleinen Möglichkeiten gibt.

Wer nun Feuer gefangen hat, kann bei BJ Fogg kostenlos einen Kurs (Tiny Habits® program) machen, um so mehr zu erfahren.

Janine Wolf