Mary Barra ist als erste Frau Vorstandsvorsitzende des amerikanisches Großunternehmens General Motors geworden. Diese Meldung ging durch alle Medien. Mehr und mehr Unternehmen werden künftig Frauen einstellen und fördern.
In der aktuellen Diskussion wird aber eins ausser Acht gelassen: Die Teamzusammensetzung. So wichtig die Führung eines Unternehmens sein mag – Innovation & das «daily Business» findet nach wie vor bei den Mitarbeitern statt – und dann meist in Teams. Eine aktuelle Studie des MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Kombination mit anderen Universitäten hat daher untersucht: Wie werden Teams intelligenter?
Was sie herausfanden, war wirklich erstaunlich:
1. Teams werden nicht intelligenter, wenn die einzelnen Teammitglieder intelligent sind. Oder, anders ausgedrückt: Die Intelligenz des Teams ist nicht die Summe der Intelligenz ihrer Teammitglieder.
2. Der Schlüsselfaktor ist viel mehr die «social sensitivity», das Einfühlungsvermögen der Teammitglieder. Hierzu zählt vor allem, wie gut die einzelnen Teammitglieder Körpersprache lesen können und daher auf ihr Gegenüber eingehen können.
3. Wenn es mehr Frauen im Team gibt, steigt die Intelligenz des Teams.
Vermutlich, weil Frauen generell ein höheres Einfühlungsvermögen als Männer haben.
4. Haben einzelne Teammitglieder einen zu hohen Redeanteil, sinkt die Fähigkeit der Gruppe, Probleme zu lösen. Die Gruppe muss darauf achten, dass jeder im Team zu Wort kommt.
Meine Mutter würde jetzt sagen, dass sie das schon immer gewusst hat (aufgrund ihrer weiblichen Intuition). Alle anderen, die vielleicht bis jetzt noch ein wenig kritisch eingestellt waren, haben es nun schwarz auf weiss: Wir brauchen Frauen in Teams.
Janine Wolf
weitere Informationen (auf Englisch):
Einen Kurzüberblick verschafft Ihnen das Video von Prof. Anita Williams Wolle, das die Studie kurz vorstellt.
Eine Rede von Sharon Vosmek an der Stanford University kann hier als Podcast gehört werden. Sie berichtet von der Studie und wendet sie auf das Thema Innovation aus.
