Wie unterscheiden sich gute Mitarbeiter von den sogenannten Top-Shots? Welche Eigenschaften braucht es, um ins Management aufzusteigen? Eine Studie von Jack Zenger und Joseph Volkmann mit 50’000 Leistungsbeurteilungen hat neun Schlüsselkompetenzen herauskristallisiert. Wir fassen für Sie zusammen:
1. Greifen Sie nach den Sternen. Wer sich hohe, ja vielleicht zu hohe Ziele steckt, kann diese auch erreichen. Nur nicht zu tief stapeln!
2. Arbeiten Sie im Team. Die Teilnehmer wurden gefragt, was die wichtigste Eigenschaft eines Mitarbeiters ist. Was würden Sie antworten?
Die Fähigkeit, Probleme zu lösen sowie eine hohe fachliche Kompetenz erwartet man selbstverständlich als Antwort. Doch dann: Überdurchschnittliche Mitarbeiter werten die Fähigkeit, «kooperativ mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten und Teamarbeit zu fördern» als extrem wichtig ein. In diesem Punkt unterschieden sie sich von anderen Befragten, die vor allem eigene Leistungen erbringen möchten. Doch im Unternehmen ist – anders als an der Uni – nicht die Einzelleistung entscheidend. Unterschätzen Sie daher die Teamfähigkeit nicht!
3. Repräsentieren Sie Ihr Team nach Aussen. Das mag manchmal Mühe kosten, doch es wird von allen Teammitgliedern geschätzt. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich mit wichtigen Leuten zu vernetzen.
4. Freuen Sie sich über Veränderungen, statt sich dagegen zu wehren. Oft wird die mittlere Managementebene als eingefroren bezeichnet. Wandel ist schwierig, aber essentiell für das Unternehmen.
5. Verlassen Sie Ihren Trott und ergreifen Sie die Initiative. Herausragende Mitarbeiter helfen mit, wo Sie können – nicht nur dort, wie Sie müssen.
6. Handeln – nicht sprechen. Haben Sie ihm Team schon einmal ein (auch unwichtiges) Versprechen abgegeben und es dann schlicht vergessen? Auf das Team wirkt das aber unehrlich. Gerade im Team sollte man aufpassen, sein Wort stets zu halten.
7. Durchdenken Sie alles. Hervorragende Mitarbeiter haben viele Lösungsmöglichkeiten im Auge. Wer ist betroffen? Was könnte schiefgehen? Analysieren Sie die Situation gründlich – das erste Urteilsvermögen ist oft trügerisch. Wer sein Wissen über Denkirrtümer vertiefen möchte, dem sei Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen von Rolf Dobelli empfohlen.
8. Legen Sie sich ein dickes Fell zu. Nicht immer läuft alles rund. Anders gesagt: Fehler sind dazu da, dass sie gemacht werden. Gerade in der Schweiz gibt es keine wirkliche «Fehlerkultur». Fehler werden zu oft als negativ angesehen – dabei kann man von ihnen viel lernen. Es ist bekanntlich normal, Fehler zu machen.
9. Geben Sie ehrliches Feedback. Normalerweise wird Feedback vom Chef erwartet, jedoch nicht von den Teammitgliedern. Doch selbstverständlich kann auch das Feedback im Team untereinander wichtig sein. Erklären Sie Ihren Teamkollegen ruhig, wie Sie eine Aufgabe lösen würden. Weisen Sie taktvoll auf Fragen oder Probleme hin.
Viel Erfolg beim Umsetzen dieser Tipps. Wie immer gilt: Bleiben Sie authentisch.
Janine Wolf
