Virtuelle Teams – Fallstricke umgehen

Virtuelle Teams gibt es schon und wird es immer häufiger geben. Unternehmen und damit auch ihre Teams werden immer internationaler. Technologien wie Skype und Google+ Hangouts machen Telefonkonferenzen immer einfacher und kostengünstiger. Durch Outsourcing, verschiedene Standorte oder Experten aus anderen Ländern ist es fast normal, mit Teilen seines Teams nicht face-to-face zu kommunizieren.

Neben Kostenersparnissen und Effizienz gibt es aber auch einige gravierende Nachteile.

Teams kommunizieren online - der wichtige persönliche Kontakt aber fehlt. © jannoon028, freedigitalphotos.net
Teams kommunizieren online ©jannoon028, freedigitalphotos.net

1. Der persönliche Kontakt fehlt
Eine Studie der Virginia-Universität über die Dynamik virtueller Teams zeigt, wie wichtig regelmässige, persönliche Treffen sind. Gerade am Anfang des Teambilding-Prozesses sollte sich das Team kennenlernen – und zwar persönlich. Weitere Treffen sollten in regelmässigen, vorher definierten Abständen organisiert werden. Auch wenn dies anfangs teurer ist, wird es sich später auszahlen.

Teammitglieder haben so die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen. Diese zwischenmenschliche Komponente ist wichtig, wenn es später zu stressigen Situationen oder Konflikten kommt. Das erscheint nur logisch – wer vorher auf einer Alphütte zusammen Fondue gegessen hat, geht in Konfliktsituationen anders miteinander um.

2. Kaum zu glauben, aber wahr: Smalltalk fehlt
Damit einher geht ein weiteres Problem: In normalen Teammeetings ist es gang und gäbe, dass es Zeit für ein bisschen Smalltalk gibt. In virtuellen Meetings gibt es dafür aber keinen Raum. Hier gilt es, private Gesprächsmöglichkeiten, die sich sonst vor der Kaffeemaschine, oder in der Mensa bieten, anderweitig zu suchen. Es erscheint banal – doch reden Sie über Wetter, Urlaubspläne, Familie etc. Was aus Schweizer Sicht vielleicht ein bisschen steif ist, ist für die meisten anderen Kulturen normal. Schnell wird es völlig natürlich sein, trotz eines fixen Calls auch ein bisschen privat zu plaudern.

Diese Tipps sind schwieriger als sie tönen. Eigentlich sind sie eine Selbstverständlichkeit, doch in der virtuellen Welt verlieren wir uns manchmal. Technologie kann hier zum Fallstrick werden, das Zwischenmenschliche geht verloren. 

Ein interessantes Start-Up, das sich ganz der Teamproduktivität widmet, ist Glip: Eine online Kommunikationsplattform, auf der in Echtzeit Daten ausgetauscht, Tasks vergeben und Termine koordiniert werden können. Was bisher aus einer Kombination von anderen Applikationen erledigt wurde, ist jetzt unter einem Dach.

Virtuelle Teams werden in Zukunft weiter zunehmen – nehmen wir uns also Zeit nachzudenken, wie sie ihr Potential bestmöglich entfalten können.

Janine Wolf