Entdecke das Kind in dir und starte einen Challenge mit deinen Teammitgliedern – das könnte ein Slogan der Software Officevibe sein, die Teams zusammenschweissen und eine neue Unternehmenskultur schaffen möchte.
Kann eine Software wirklich spielerisch das Team Building fördern? Ich mache den Test.
Ziel der Software ist, dass jeder sein Wochenziel, die «Weekly Mission», schafft. Dieses besteht aus fünf bis zehn Aktivitäten, die das Programm automatisch vergibt oder der Teamleader festlegt.
Neben 250 Aktivitäten in den Kategorien Wellness, Produktivität, Soziales, Umwelt und Großzügigkeit können zusätzlich eigene entworfen werden.
Bei meinem Test muss ich innerhalb einer Woche Folgendes «bewältigen»:
– meinen Arbeitstag bewerten
– nicht am Arbeitsplatz Mittag essen
– jemandem ein Kompliment machen
– meine Sitzposition neu anpassen
– Essen von zu Hause mitbringen
Hier sehen Sie einen Auszug der Aktivitäten «Soziales». Sehr viele animieren zu lustigen Handlungen im Team.
Für absolvierte Aktivitäten gibt es Punkte. Was die anderen machen, sehe ich in einem Stream, der ein bisschen an Facebook erinnert und einen hohen Unterhaltungswert hat. Die Software läuft übrigens auch auf Tablets und Smartphones – auf dem Weg in die Arbeit wirft man schnell einen Blick auf die aktuellen Highscores.
Mein Fazit:
Gamification, also die Anwendung spieltypischer Elemente (Highscores, Ranglisten, virtuelle Güter) ist Trend. Gerade (aber nicht nur!) jüngere Teammitglieder werden sicher Spass an der Software haben. Punkte sammeln gibt einen Anreiz und es macht Spass zu sehen, was die anderen machen.
Natürlich können Kritiker schnell sagen: «Um mit einem neuen Kollegen zu sprechen oder an den Geburtstag eines Teammitglieds zu denken, braucht es kein Computerprogramm.» Recht haben sie. Dennoch animiert das Spiel dazu, mit anderen auf eine lustige Art und Weise in Kontakt zu treten. Dass dies gelingt, zeigen auch die zahlreichen Feedbacks auf der Seite von Office Vibe. Ich persönlich wurde daran erinnert, mal wieder ein Kompliment zu verteilen.
In einem kleinen oder mittleren Unternehmen, in dem sich jeder persönlich kennt, ist diese Software sicher nicht wichtig. Die Aufgaben der Weekly Mission können als nervig oder im Arbeitsalltag als störend empfunden werden.
Doch Grössere können sich überlegen, ob sie die freie Version testen möchten. Denn eins schafft der spielerische Ansatz wirklich: Die Angestellten engagieren sich für ihr Team.
Natürlich kann die Software keine Wunder vollbringen. Neue Teams lassen sich nicht durch virtuelle Klicks von 0 auf 100 zusammenschweissen. Doch das kann auch nicht der Anspruch sein. Daher fällt mein Fazit insgesamt positiv aus.
Janine Wolf
