Teambuilding mit Slack und Snapchat?

Jugendliche Natel
Jugendliche sind permanent am Natel. Warum nicht als Mittel zum Teambuilding einsetzen?

Teambildung mit Snapchat oder Slack? Auf diese Idee würde ich im ersten Moment nicht kommen. Vielleicht merke ich, dass ich älter werde. Gottseidank sind es noch nicht die Falten, es ist eher so, dass Arbeitskollegen um mich herum jünger werden. Der größte Unterschied zwischen ihnen und mir ist (noch nicht) ihr jugendliches Aussehen, sondern die Wahl ihrer Kommunikationsmittel. Bei Instagram und Twitter kann ich ja gerade noch mitreden. Aber Snapchat?

Meine erste Reaktion ist zugegeben, technikfeindlich. Für was braucht es denn so etwas? (Was ist das überhaupt?)

Bis ich dann auf #NZZ GymiZite endlich die Funktion von Snapchat verstanden habe. Es ist nichts anderes als ein Spiel, als ein Ausdruck von Kreativität. Durch das schnelle Erlöschen der Bilder lässt sich Blödsinn fabrizieren, der sonst zu peinlich wäre. Ich kenne junge Teams, die sich noch nach Feierabend viel damit beschäftigen. Das gemeinsame Lachen und die gemeinsame Freisetzung von Kreativität lässt sie zusammenschweissen, ohne Frage. Durch das Rumblödeln entstehen am Ende gar neue Ideen. Zudem gehört es fest zur Lebenswelt und Ausdrucksweise der jungen Leute.

Natel am Arbeitsplatz?

Natel am Arbeitsplatz
Auch am Arbeitsplatz greift man ab und zu zum Natel

Es ist in der Schweiz nicht üblich, sein Natel am Arbeitsplatz zu benutzen. Jeder weiss aber, dass das in wenigen Betrieben strickt eingehalten wird. Meine KollegInnen sind (seltsamerweise) auch immer ganz gut erreichbar. Natürlich nervt es z.B. Lehrmeister, wenn die jungen Leute in jeder scheinbar unbeachteten Sekunde das Natel in der Hand haben. Nicht nur Arbeitszeit geht dabei weg, sondern es entstehen auch Risiken durch mangelnde Aufmerksamkeit.

Es ist daher eine schwierige Balance, die es zu halten gilt. Natel komplett verbieten – das schränkt ein und ist auch für ältere ArbeitnehmerInnen nicht attraktiv. Schliesslich will man z.B. für die Familie erreichbar sein, kurz das Wetter nachschlagen oder vielleicht sogar die Urlaubsföteli der Kollegin kommentieren.

Snapchat für Teambuilding?

Für BerufsanfängerInnen und PraktikantInnen spielt das Natel sicher eine noch größere Rolle. Sie tauschen aus, was in ihrem Leben momentan wichtig ist. Gerade in grösseren Unternehmen gibt es eventuell viele Gleichaltrige, die so in Beziehung stehen.

Ob Snapchat aber als Kommunikationsmittel eingesetzt werden soll, hängt natürlich stark von der Branche ab. Im Social Media Bereich könnte es durchaus sinnvoll sein, da dort ja schon das Recruiting über Snapchat funktionieren kann.

Snapchat könnte vor allem aber relevant sein für Branchen, die junge Kunden haben. Denn es gilt als unkomplizierte Art, das Unternehmen zu präsentieren. Es kann als Marketingtool eingesetzt werden.

Slack als optimales Teambuilding- und Kommunikationstool

Entstanden in Silicon Valley, ist Slack das Kommunikationstool für Start-Ups und Social-Media-, Design- oder Softwarefirmen. Doch auch für andere Firmen, die noch keine optimale Lösung für die interne Kommunikation haben, ist Slack eine Lösung:

  •  In Slack lassen sich beliebig viele «Channels» einrichten (Chaträume). Der Zugriff darauf wird festgelegt
  • Man kann direkt mit einzelnen Personen kommunizieren
  • Dateien können hochladen und kommentiert werden.
  • Dropbox, Trello, Twitter und andere Dienste können verknüpft werden. Zudem gibt es eine gute Suchfunktion

Doch das Beste: Besser als Snapchat lässt sich Slack auch als informelles Austauschforum einsetzen. Man kann einen Channel zum Thema «Wochenende» oder «Praktikantenchat» einführen. Dieser darf auch ruhig ohne den Chef oder die Chefin geführt werden! So geht Teambuilding ziemlich einfach, quasi automatisch.

Dort können lustige Bilder ausgetauscht werden und auch Fragen gestellt werden, die man vielleicht nicht direkt seinem Teamchef stellen möchte. Dieser informelle Austausch an Informationen ist gerade für junge Berufsanfänger und Praktikanten sehr hilfreich und wertvoll.
Slack ist somit ein ausgezeichnetes Mittel, Informationen auszutauschen; gleichzeitig ist der Spassfaktor gross.