Digitalisierung ≠ Teamwork?

Die Digitalisierung ist eines jener Schreckgespenster, die gerade in Europa umgehen. Risiko, Chance, überbewertet, zu wenig beachtet? Die Meinungen gehen auseinander.

Egal wie man dazu steht: Unser Alltag wird mehr und mehr digitalisiert. Im Privatleben kann man sich dem Ganzen entziehen, das Internet der Dinge für überflüssig halten und Fitnessbänder sowieso. Aber: Im Job sieht das anders aus. Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt auf den Kopf stellen und das wahrscheinlich früher als gedacht. Big Data, künstliche Intelligenz und Vernetzung sind nur einige der Schlagworte.

Niemand kann sich die genauen Auswirkungen auf unsere Arbeitswelt vorstellen. Doch es gibt bereits jetzt zahlreiche Trends, die sich noch verstärken werden.

Wie beeinflusst die Digitalisierung Teams und die Teamkommunikation?

Accenture veröffentliche eine vielbeachtete Studie «Being Digital». Gemäss 700 Entscheidern und 2500 Angestellten weltweit befürchtet eine grosse Mehrheit den Verlust von Teamgeist, wenn Kollegen per Fernzugriff arbeiten und nicht mehr ins Büro kommen.

Doch ist die Angst berechtigt? Wie beeinflusst die Digitalisierung Teams und wie ändert sich die Teamkommunikation?

mehr Tools für die Kommunikation

Software und neue Kommunikationstechnologien verändern die Art der Kommunikation. Doch auch wenn einige fürchten, dass menschlicher Kontakt immer weniger wird, gilt bis jetzt noch immer: Kein Tool kann ein starkes Team ersetzen. Teamgeist entsteht noch immer offline.

Dennoch werden Teams immer dezentraler und flexibler. Das ist für alle, besonders für Eltern auch eine Chance. Face-to-face Kommunikation wird sicher weniger. Dadurch ist sie aber noch nicht automatisch unpersönlich.

Neue Anforderungen

Neue Technologien werden es erlauben, standardisierte Tätigkeiten vollständig zu digitalisieren und automatisieren. Von Mitarbeitern wird daher vor allem wertschöpfende Tätigkeiten verlangt. Das heisst: Kreativität, soziale Kompetenz und Kommunikation gehören zu den gefragten Tätigkeiten. Gleichzeitig haben Mitarbeitende mehr Verantwortung, sie stehen im Vordergrund der Organisation. Flache Hierarchien und eine Vertrauenskultur wird hier eine Voraussetzung sein.

Dieser Faktor widerspricht den Sorgen – Kommunikation und starke Teams haben nach wie vor einen hohen Stellenwert.

Junge Mitarbeiter sind stark im Vorteil, wenn es um den Umgang mit Medien gibt. Für sie ist der Umgang mit Apps, Software und sozialen Medien intuitiv. Das heisst vermutlich auch, dass diese Generation keine Bedenken hat, all diese Technologien in vollem Umfang umzusetzen – auch zur Teamkommunikation.

Doch Unternehmen müssen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Wer mehr über die Rahmenbedingungen der Schweiz lesen möchte, kann das Strategie-Papier«Digitale Schweiz» des Bundesrates» lesen.

Janine Wolf-Schindler