Gutes Arbeitsklima selbstgemacht

Wer sich die Bürors von Google Zürich ansieht, der kann schnell neidisch werden. Eine Rutschbahn vom zweiten in den ersten Stock, Billardtische, gratis Essen, arbeiten auf der Terrasse oder im «Jungle»- Büro. Und wenn gar nichts mehr geht, gönnt man sich eine Gratismassage in den firmeneigenen Räumen.

Nebst dem Trend zum sterilen Grossraumbüro scheint also auch ein gegenläufiger Trend zu existieren, hin zum luxuriös-verspielten Arbeitsklima. Und das zahlt sich aus. Die hellsten und innovativsten Köpfe der Welt bieten dem Internetriesen ihre Dienste an, doch nur die Besten schaffen den Sprung ins «Googleparadies».

Für alle andern gibt’s Hoffnung! Zum Beispiel hat die Firma Salo, die in Minneapolis beheimatet ist, gesunde und glückliche Mitarbeiter zu ihrer Aufgabe gemacht. In den Firmenräumen gibt es Bürotische, an denen man weder steht noch sitzt, sondern an denen man geht – auf einem Laufband. Tatsächlich hat die Szenen den Touch eines Fitnesscenters, aber wenns der Gesundheit und dem Wohlbefinden dienlich ist, warum nicht?

Das kann sich jeder leisten
Klar: Bei vielen KMUs aber auch grössere Firmen hapert es schlicht bei den finanziellen Mitteln, den Räumlichkeiten und leider oft beim Willen. Ein gutes Arbeitsklima lässt sich jedoch auch ohne Rutschbahn, Billardtisch oder integriertes Fitnessstudio einrichten. Mit wenigen dafür gezielten Handgriffen kann jedes Büro und jede Arbeitsbude viel gemütlicher werden.

Statt einer Gratiskantine könnten Sie mit ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen einen Früchtekorb organisieren. Da dürfen dann auch Schokolade und Keckse rein. Ein guter Patron erklärt sich sicher bereit, ein kleines Budget zur Verfügung zu stellen – Und wenn nicht, der Effekt bleibt sich gleich, auch wenn man zusammenlegen muss. Ein Früchtekorb, an dem man sich jeder Zeit bedienen darf, fühlt sich immer ein bisschen wie der Vorratsschrank zuhause an.

Ein Wellnessstudio lässt sich auch ohne viel Platz und Geld einrichten. Es gibt zig Mini-Massagegeräte, die kaum Platz brauchen und wenig kosten. In allen Varianten für Hände, Rücken und Nacken, ja sogar für die Füsse. Solche die ohne Strom funktionieren sind erst noch umweltfreundlicher.
Wen Sie den ewig gleichen Bürostuhl satt haben,  wie wäre es dann mit einem Medizinball zum Sitzen? Da genügt schon einer oder zwei, die Sie untereinander austauschen können. Teilen ist schliesslich einer der Hauptfaktoren für einen gesunden Teamgeist.

Was Rutschbahnen niemals lernen
Mal ehrlich: ist ein Spaziergang draussen im Park nicht viel entspannender, als auf dem Laufband das nächste Meeting vorzubereiten? Machen Sie mit ihrer Teamkameradin oder Ihrem Pultnachbarn über Mittag einfach einen Spaziergang und nehmen Sie ein Sandwich mit oder verpflegen Sie sich später mit Leckereien aus dem Früchtekorb. Es gibt Leute, die sagen, beim Gehen haben sie die besten Ideen und die Lösungen kommen plötzlich wie von selbst.

Auch ein gemeinsamer Funausflug kann das Teamplaying verbessern und den Zusammenhalt fördern. Was halten Sie zum Beispiel von einem organisierten Kletterevent? Oder haben Sie je daran gedacht, mit Ihrem Team Theater zu machen? Das bringt vor allem eins: Abwechslung. Das jährliche Firmenessen sollte nicht der einzige Höhepunkt im Kalender bleiben.

Für ein gutes Arbeitsklima spielen all diese Dinge zwar eine Rolle, aber nicht die wichtigste. Neben gegenseitigem Respekt ist und bleibt das konstruktive Feedback wichtigstes Element für den gesunden Teamgeist. Das können weder Rutschbahn noch Billardtisch noch Früchtekorb geben. Das schaffen nur Sie als guter Teamplayer.

Sabina Galbiati