Wenn nur noch Resultate zählen

Seit jeher sind Resultate das einzige, was wirklich zählt, denn sie bringen soziale Anerkennung. Dieses Faktum ist im heutigen Lohnsystem vergessen gegangen. Die Frage lautet: Wie belohnt man gute Resultate richtig?

Erfolg war schon für den Steinzeitmenschen zwingend. Brachte er nach der Jagd keine Beute in die Höhle, war das ein herber Misserfolg. Kein Resultat – kein Erfolg – kein Essen – keine soziale Anerkennung.
Kehrte im Mittelalter ein Heer ohne Beute zurück, war das ein Zeichen für die verlorene Schlacht. Das Siegreiche Heer hingegen kehrte mit reicher Beute zurück und genoss die soziale Anerkennung der Daheimgebliebenen. Das ging soweit, dass man sogar Dinge nachhause brachte, mit denen man gar nichts anzufangen wusste – teure Wandteppiche beispielsweise.
Jagden und Feldzüge mussten Resultate bringen, sonst waren sie um sonst und die soziale Anerkennung blieb aus.

Soziale Anerkennung fehlt in der Arbeitswelt
Das gleiche Phänomen erleben wir seit jeher im Sport. Egal wie gut die Verlierermannschaft spielt, egal ob es letztlich nur ein Zufallstreffer ist, der die einen gewinnen lässt, die andere Mannschaft aber zu Verlierern macht, gefeiert werden nur die Gewinner. Die soziale Anerkennung ist ihnen gewiss.

In der modernen Arbeitswelt fehlt diese Anerkennung allzu oft. Liefern wir gute Resultate, erwarten wir eine Anerkennung dafür. Doch diese ist in unserem Lohn bereits integriert. Keiner kommt und klopft uns auf die Schultern, wenn wir «einen grossen Fisch an Land gezogen haben» oder besonders gute Arbeit leisten. Schliesslich werden wir dafür bezahlt. Unser Lohn steht für so Einiges: höhere Verantwortung, mehr Berufserfahrung, leitende Positionen, höhere Bildung, aber nicht für soziale Anerkennung.

Leistung steigern statt Burnout
Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Deutschland zeigt jedoch, dass gerade die fehlende soziale Anerkennung einer der Hauptgründe für arbeitsbedingte psychische Krankheiten ist. Burnouts oder Depressionen beginnen bei chronischer Überarbeitung die nicht wertgeschätzt wird, sei es durch das eigene Team oder den Chef.  Dass die Studie recht hat, zeigt ihr exaktes Gegenteil. Wer mit Leidenschaft 70 Stunden pro Woche arbeitet, seine Ideen und Ziele verwirklichen kann und dafür soziale Anerkennung bekommt, ist nicht selten sehr glücklich bei dem, was er tut.
Wer seinem Team zeigt, was es ihm wert ist, fördert die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter. Die Studie zeigt zudem, wie wichtig es ist, dass auch die Arbeitskollegen untereinander zeigen sollten, was ihnen die Arbeit ihrer Kameraden bedeutet. Durch die Wertschätzung bei erreichten Zielen, ebenso wie bei guter Arbeit, die aber noch keine Resultate zutage brachte, sind Mitarbeiter motivierter und gesünder. Das Team steigert seine Leistung von selber, weil es dafür soziale Anerkennung bekommt.

Einen interessanten Artikel, der von der Gesundheit am Arbeitsplatz in der Schweiz handelt, finden Sie hier.