Innovation Teil 1: Warum Chefs das Schiff nicht alleine steuern

Er ist der Kapitän – der starke Mann (oder die starke Frau) mit der Kapitänsmütze und den Händen fest am Ruder. Er steuert das Schiff sicher durch alle Stürme, den Blick stets auf den Horizont gerichtet.

Diese Vorstellung mögen einige haben. Vielleicht gibt es auch noch Unternehmen, die so aufgebaut sind. Doch in die Zukunft segeln werden sie damit nicht. Laut dem Harvard Business Manager ist es für das Management essentiell, dass es sich an neue Begebenheiten anpasst.

Allein steuern? Warum? Foto: von Michal Marcol, FreeDigitalPhotos.net
Allein steuern? Warum?
Foto: von Michal Marcol, FreeDigitalPhotos.net

Unsere Welt hat sich durch’s Internet extrem verändert. Damit müssen sich auch die Unternehmen verändern. Die Marktmacht liegt heute bei den Käufern – dafür sorgen Bewertungsportale, Facebook und Co. Gleichzeitig erhöht die ständige Vergleichsmöglichkeit über das Internet die Ansprüche der Kunden.

Viele Unternehmen wie Amazon und Zara profitieren schon längst von einem Trend, dem erfolgreiche Projekte wie Linux und Wikipedia folgen: Wenn alle anpacken und ihre Ideen bündeln, entsteht etwas Neues, Geniales und Besseres.

Ein einzelner Kapitän kann die neue Komplexität nämlich gar nicht mehr erfassen. Beim Kampf um neue Ideen müssen Unternehmen daher immer auf ihre ganze Mannschaft und deren Teamwork setzen.

Doch diese Mannschaft muss als Team funktionieren. Wenn alle gemeinsam am Ruder sitzen und in die gleiche Richtung ziehen, geht es vorwärts.

Doch das Team in die Entscheidungen miteinzubeziehen ist schwieriger, als gedacht. Verkrustete, hierarchische Strukturen müssen aufgebrochen werden. Das Team muss merken, dass seine Meinung ehrlich gefragt ist. Nur wenn eine echte Teamwork-Kultur entsteht, können Teams auch die gewünschten Resultate erzeugen. Regelmässige Teambuilding-Events als fester Bestandteil der Firmenkultur ist ein erster, einfacher Schritt. Langfristig muss das Unternehmen in jeder Sekunde nach dem Motto leben: Zusammen sind wir besser als allein.

Der Wind auf den Meeren ist dynamischer, schneller und härter geworden. Hier genügt es nicht, wenn ein einzelner Kapitän steuert – warum auch? Er hat doch eine ganze Mannschaft mit auf dem Schiff.

Die Schweiz kann stolz sein, dass sie in Puncto Innovation auch auch 2013  gemäss dem Global Innovation Index an der Spitze steht. Das soll sich in den kommenden Jahren nicht ändern. Dafür braucht es nicht nur Hightech, Hochschulen und High-Skill-Potentials, sondern auch Soft-Skills wie Teambildung.

 

Janine Wolf