Heute ist es so weit: Die Fussball-WM in Brasilien startet. Die Schweiz ist mit von der Partie: Am Sonntag um 18:00 beginnt das erste Spiel gegen Ecuador.
Wir hoffen das Beste für unsere Nati. Dass wir wirklich den Titel holen, ist dann doch etwas unwahrscheinlich. In einem sind wir aber vielleicht weltmeisterlich: Wir verstehen die WM als riesiges Fest, das man gemeinsam feiert.
Wer in Italien, Spanien, Frankreich oder Deutschland WM guckt, sieht ein einheitliches Bild: im Nationaldress gekleidete Fans, die einstimmig ihre Mannschaft unterstützen. Nicht so in der Schweiz. Klar ist man für die eigene Nati, doch aus den Fenstern hängen auch die Flaggen von Argentinien und Portugal – ein buntes Bild. Wir verfolgen die Spiele anderer Mannschaften voller Leidenschaft und haben neben der Nati längst die ein oder andere Mannschaft ins Herz geschlossen.
Vielleicht, so spricht der Zyniker, liegt es schlicht daran, dass die Nati wenig Chancen auf einen grossen Titel hat. Doch halt – auch andere Länder sind schnell draussen, und dennoch zeigt sich dort nicht das gleiche Bild wie in der Schweiz.
Hier begeistert man sich für viele Teams, weil man dort Elternteile, Freunde oder ausgewanderte Verwandten hat oder das Land als Reiseland lieben gelernt hat.
Erinnern Sie sich noch an die EM 2008 in der Schweiz? Da feiert man unterschiedliche Kulturen, indem man zum Beispiel die Nationalgerichte der teilnehmenden Mannschaften kennen lernte.
Die WM bietet sich an, mit Teamkollegen zusammen zu sein: Unabhängig von Nationen kann man gemeinsam Fussball schauen und mitfiebern. Das, sind wir mal ehrlich, ist doch der wahre Fussball-Gedanke. Gemeinsam jubeln, sich freuen und auch trauern – ohne zu fest an der eigenen Nationalmannschaft zu klammern. Nur so kann Fussball wirklich völkerverständigend sein.
Gemeinsam mit den italienischen Nachbarn bei Pizza jubeln, mit den deutschen Kollegen auf ein Weissbier anstossen und mit Spaniern bei Tapas ein Fussballfeuerwerk geniessen.
Ich hoffe, dass die Schweizerinnen und Schweizer auch diese WM die echten Team-Weltmeister sind.
Mögen der Anpfiff beginnen!