Neue Studie zu Teamwork in Unternehmen

Teamwork ist besonders für die Generation Y wichtig. Warum ist das so, und was bewirkt Teamwork genau? Eine neue Studie gibt Auskunft.

Teamwork für mehr Commitment & gegen Wechsel

teamtimeDie meisten meiner Freunde, die zur Generation Y gehören, sind aktiv auf Linkedin. Das heisst, sie können und werden jederzeit von Headhuntern oder HR-Abteilungen angesprochen, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind. Nie war es einfacher, zum Mittagessen mit einem neuen Chef zu sprechen.

Was früher nur in der Bankenbranche gang und gäbe war, gibt es mehr und mehr in anderen Wirtschaftszweigen. Diese Fluktuation ist für Unternehmen mit hohen Kosten verbunden: Kaum sind neue Mitarbeiter eingearbeitet und bringen echten Mehrwert, suchen sie nach neuen Aufgaben und Herausforderungen.

Die weitaus höheren Kosten für Unternehmen dürften aber indirekt entstehen: Wer bereit ist, seinen Job zu wechseln, fühlt sich dem Unternehmen weniger verpflichtet. Durch weniger Commitment der Mitarbeiter gehen wertvolle Ressourcen verloren. Gerade junge Fachkräfte von heute gehören zu der sogenannten Generation Y. Sind sie nicht zufrieden, wechseln sie den Job, wie der Tagesanzeiger berichtete. Gleichzeitig geben sie aber alles, wenn die Chemie stimmt.

Gemäss der Swiss-Professional-Karrierestudie sind «Teamaktivitäten, Aktionen oder eine verbesserte Infrastruktur für die Mitarbeiter (…) Massnahmen, die der Zufriedenheit dienen.»

Studie zu Teamwork

Auf die gleiche Antwort kommt eine aktuelle, grossangelegte Studie der Universität von Arizona, in der Daten von 51.000 Angestellten analysiert wurden. Das Ergebnis der Studie zeigt das, wie Teamwork dem Unternehmen Geld spart durch höheres Commitment. Gleichzeitig führt gutes Teamwork zu besserem Engagement, höherer Effizienz und letzten Endes auch zu höherer Kundenzufriedenheit.

Interessanterweise fühlen wir uns gerne als Teil eines grösseren Ganzen. Die individuelle Karriere und Zukunftsperspektiven verblasen vor dem Hintergrund eines guten Teams.

Linda Hills, Professorin an der Harvard Business School und ausgezeichnet mit dem Thinkers50 Innovation Award im Jahr 2015, plädiert dafür, dass Organisationen ihr Management ändern. Anstatt Vorgaben von oben zu machen und Visionen aufzuzeigen, sollten die Visionen im Kollektiv, quasi von unten entstehen.

So entstehe auch mehr Innovation, wie sie in ihrem Buch Collective Genius erklärt.

Teamwork für die Generation Y

teamworkEs ist interessant, dass gerade die Generation Y, die Facebook und andere soziale Medien als lebenswichtig ansieht, so viel Wert auf Teamwork legt. Haben doch manche eher den Eindruck, dass ihnen Handy & Laptop genügen.

Doch viele von ihnen können auf ein stabiles Elternhaus zurückblicken und sind es gewöhnt, von klein auf ein grosses Mitspracherecht zu haben. Durch Internetprojekte wie Wikipedia teilen sie ihr Wissen gern mit anderen, auch mit unbekannten Menschen. Es ist ihnen bewusst, dass das Teilen von Wissen mehr Vorteile bringt.

Gleichzeitig verabscheuen sie feste Hierarchien. Teamwork und Spass an der Arbeit ist deshalb auch so wichtig, weil sie nicht mehr strikt zwischen Arbeit und Freizeit trennen. Sie wollen sich bereits in ihrer Arbeitszeit verwirklichen, nicht nur nach Feierabend.

Doch Teamwork allein kann natürlich keine Wunder stiften: Auch zufriedene Mitarbeiter wechseln ihre Jobs, wenn die eigene Arbeit nicht als sinnstiftend gesehen wird.

Janine Wolf-Schindler