Warum effiziente Menschen nicht die besten Teamleader sind

effiziente TeamleaderEffizienz ist gerade hip. Selbsteffizienz in Form von Fitness-Trackern und Pulvernahrung auf persönlicher Ebene, aber auch Zeiterfassungprogramme und ähnliche Software in Unternehmen.

Was liegt es da näher, einen effizienten Menschen als Führungskraft für das Team einzustellen?

Mehrere Gründe und diverse Studien sprechen jedoch dagegen – denn Effizienz und Leadership sind nicht unbedingt im Einklang.

Was für effiziente Mitarbeiter typisch ist

Dahinter verbirgt sich kein grosses Geheimnis. Folgende Punkte erfüllen die meisten effizienten Kolleginnen und Kollegen:

  • Sie folgen einem durchstrukturiertem Tagesplan
  • Sie sind ergebnisorientiert
  • Sie verfügen über ein gutes Fachwissen
  • Sie ergreifen die Initiative, antizipieren Probleme und lösen diese

Im Projektmanagement gibt es unter anderem auch die SMART-Methode, die besagt, dass Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert sein müssen. Das ist nicht immer einfach umsetzbar: Aus unserer Erfahrung wissen wir jedoch, es Menschen gibt, die das intuitiv besser können als andere.

Was passiert, wenn diese Menschen befördert werden und ein Team führen sollen?

Warum Effizienz den Teamleadern schaden kann

Ein aktueller Artikel im Harvard Business Review zeigt auf, dass genau diese Menschen schlechte Führungskräfte sein können.

Die Gründe sind rasch erklärt. Viele (positive) Eigenschaften stehen in Kontrast zu den Fähigkeiten einer guten Führungskraft.

  • Offenheit für Innovation: Wer auf Workflows fokussiert ist, schaut weniger nach links und rechts.
  • Kommunikationsfähigkeit: Wer ein offenes Ohr für das Team hat, lässt sich in seinen Arbeitsabläufen unterbrechen.
  • Fokus aufs Team: Andere fördern, ihre Bedürfnisse erkennen – all das braucht eine Person, die sehr auf andere fokussiert ist.

Besonders effiziente Menschen sind eher selbstzentriert. Das widerspricht sich jedoch mit den wichtigsten Fähigkeiten eines Teamleaders.

Natürlich heisst das nicht, dass effiziente Menschen nicht doch ein Team führen können. Doch man sollte sich den mögliche Problemen bewusst sein. Sonst verliert man im schlimmsten Fall nicht nur eine Führungskraft, sondern auch ein effizientes Teammitglied.

Ein Trostpflaster für alle, die auch mal gerne prokrastinieren: Faulheit steigert die Effizienz. Den einfachsten Weg finden, manche Dinge aufschieben, bis sie sich von alleine erledigen – all dass hilft laut einem Artikel im Manager Magazin der viel gelobten Effizienz.

Janine Wolf-Schindler